DOK Leipzig 2014 zeigt Dokus im Zeichen politischer Themen

Internationale Dokumentar- und Animationsfilmschaffende kämpfen ab dem 27. Oktober 2014, im Rahmen des DOK Film Festivals Leipzig, eine Woche lang um eine der begehrten goldenen Tauben. Politische Umwälzungen und Machtkämpfe prägen das diesjährige Programm. Produktionen aus allen fünf Kontinenten warten auf ein interessiertes Publikum.

DOK Leipzig 2014

Das DOK Leipzig versammelt Dokumentarfilme aus aller Welt (Bild: Presse/DOK Leipzig)

Kritische Dokumentationen warten in Leipzig

Vom 27. Oktober 2014 bis zum 2. November stellen Dokumentarfilmer beim 57. Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm ihre Werke vor. Insgesamt 80 Filme kämpfen um eine der begehrten goldenen Tauben. In diesem Jahr können Interessierte Filme aus dem öffentlichen Programm und der Sonderreihe bewundern – 368 Filme aus 62 Ländern umfasst das Angebot. Tickets können bereits in verschiedenen Vorverkaufsstellen erworben werden.

Das DOK Film Festival steht im Zeichen aktueller politischer Unruhen: Der Krieg in Syrien oder die Umwälzungen in der Ukraine werden in einigen Dokumentationen künstlerisch umgesetzt. Daneben werden Animations- und Animadokfilme gezeigt.

Weltpremiere: Edward Snowdens Enthüllungen

Ein spannungsgeladener Film eröffnet am 27. Oktober das Zweispartenfilmfestival: Laura Poitras beschreibt in CITIZENFOUR die Überwachungsmaschinerie der NSA, die von Edward Snowden aufgedeckt wurde. Seine öffentlichen Enthüllungen zeigen einmal mehr das ungewollte Leben westlicher Gesellschaften unter einer gläsernen Kuppel. Die Dokumentation beendet die dreiteilige Serie der US-Amerikanerin, die sie nach den Anschlägen vom 11. September 2001 anfertigte.

Dokumentationen aus aller Welt

41 Weltpremieren warten auf die Besucher des Leipziger DOK Festivals. Künstler aus 31 Staaten, darunter unter anderem afrikanische und arabische Produktionen, laufen erstmals in der Messestadt. In fünf Wettbewerbskategorien werden die besten Filme des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm prämiert. Erstmalig wird dem Gewinner der Kategorie, bester kurzer Dokumentarfilm, eine besondere Ehre zu teil: Er hat die Möglichkeit, sich mit seinem Film in den Wettbewerb um den Oscar einzubringen.

Traditionsreiches Dokumentar- und Animationsfilm-Festival

Das DOK Leipzig etablierte sich zunächst als Internationale Dokumententar-und Kurzfilmwoche. (Bild: Bundesarchiv, Bild 183-S1122-0028 / CC-BY-SA)

Das DOK Leipzig etablierte sich zunächst als Internationale Dokumententar-und Kurzfilmwoche. (Bild: Bundesarchiv, Bild 183-S1122-0028 / CC-BY-SA)

Das Festival gehört zu den ältesten Dokumentarfilm-veranstaltungen weltweit. Seinen Ursprung hat das 1955 gegründete Event in der DDR. Damals noch unter dem Namen „Gesamtdeutsche Leipziger Woche für Kultur- und Dokumentarfilm“, erschuf der Club der Filmschaffenden der DDR eine cineastische Verbindung über Ländergrenzen hinweg, die bis heute besteht. Als unabhängiges Filmfestival diente es dem künstlerischen Austausch und hat sich bis heute in der Dokumentarfilm-Szene einen hohen Stellenwert aufgebaut. Seit 2014 gehört es zu den „Qualifying Festivals“ in der Gruppe, „Documentary Short Subject“.

Das Film Festival unterstützt nicht nur Dokumentarfilmer, sondern auch Schüler, die in den Medien Fuß fassen wollen. Professionelle Medienschaffende und Journalisten führen junge Leute in die Kunst der Beitragsproduktion für Print, Hörfunk und Fernsehen ein. Schulklassen haben zusätzlich die Option, Wettbewerbsbeiträge zu sehen und diese dann reflektorisch in den Unterricht zu integrieren.

Auswahl an Dokus und Animationsfilmen des DOK Leipzig 2014

Dokumentarfilme im Cinestar /Schaubühne Lindenfels:

  • 27.10, 30.10 und 1.11.2014 CITIZENFOUR – Laura Poitras (USA/Deutschland 2014), Länge: 115 Min.
  • 28.10, 31.10, 2.11.2014: Killing Time – Jaap van Hoewijk (Niederlande 2013), Länge: 54 Min.
  • Rules of the Game (Les règles du jeu ) – Claudine Bories, Patrice Chagnard (Frankreich 2014), Länge: 106 Min.

Animationsfilme im Passage Kino:

  • 29.10 und 30.10.2014: Many a Time – Andreas Hell/Deutschland/15 Min. Passage Kino (Kategorie Erkenntnisse)
  • 31.10 und 1.11: Bigger Picture – Daisy Jacobs/Vereinigtes Königreich 2014/7 Min./Originalversion (Kategorie Familiengeschichten)

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