Leipzigs Gasversorgung – Eine Branche im Wandel

Die Metropole Leipzig ist eine der am stärksten wachsenden Städte in Sachsen. Man rechnet bis 2020 mit etwa 600.000 Einwohnern. Entsprechend groß ist die Anzahl der verfügbaren Energieanbieter im Bereich Gas. Insgesamt bieten 105 Unternehmen eine Versorgung von Gas in Leipzig an.

Abendstimmung - Skyline von Leipzig

Leipzigs Einwohner können aus über 100 Unternehmen den für sich passenden Gasversorger wählen. (Bild: Andreas Schmidt / LTM)

Neben den Big Playern wie E.ON, EnBW, RWE Vertrieb, Mitgas, Vattenfall und Yello Strom, gibt es auch kleinere, lokale Anbieter wie Sw Borna und Sw Döbeln. Die großen Anbieter haben in Summe einen Marktanteil von zirka 80%. In Leipzig auf dem Vormarsch sind mittlerweile jedoch Ökogasanbieter, wie zum Beispiel BayWa Ökoenergie, Energrün, Greenpeace Energy, Grünwelt Energie Gas oder Natur Energie Plus und einige weitere. Seit 2005 vergrößern sich die Marktanteile dieser Anbieter stetig.

Warum setzen Leipzigs Energiekunden mehr auf Öko als Kunden in anderen Städten?

Leipzig ist eine Hauptstadt der alternativen Lebensstile. In keiner anderen sächsischen Stadt finden sich so viele Geschäfte, die auf vegetarische oder gar vegane Speisen spezialisiert sind. Leipzig gehört zu den wenigen ostdeutschen Städten mit Umweltzonen, in denen nur Kraftfahrzeuge mit grünen Plaketten fahren dürfen. Und Leipzig hat einen großen Anteil an Studenten sowie Schülern im zweiten Bildungsweg. Das alles führt dazu, dass das Umweltbewusstsein der Leipziger Bürger im Schnitt stärker ausgeprägt ist als in anderen Städten. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Kunden zu Ökogas wechseln. Gerade die stark ausgeprägte Kulturszene, der Feuilleton und Geisteswissenschaftler, die sich mit den aktuellen (und sehr akuten) Problemen unseres Planeten auseinandersetzen, preschen eine Lanze für das Ökogas. Oftmals sind die grünen Anbieter nicht wesentlich teurer als Billiganbieter und meist sogar deutlich günstiger als die großen Konzerne, sodass eine ökologische Energieversorgung auch für Leipzigs Studenten hochinteressant ist. Leipzigs Energieszene ist und bleibt spannend und Gaspreisvergleich, z.B. mit Wechselpiraten.de lohnt sich allemal.

Wie läuft die Energieversorgung in Leipzig grundsätzlich überhaupt ab?

Als Grundnetzbetreiber für das Konzessionsgebiet Leipzig ist bis einschließlich 2018 die Stadtwerke Leipzig GmbH im Bereich Strom und Gas verantwortlich. Das hat die Netz Leipzig GmbH 2015 bekanntgegeben. Seit Mitte 2005 kann jeder Energiekunde auf Grundlage des Energiewirtschaftsgesetzes seinen Energielieferanten frei wählen. Und so ist auch die Stadtwerke Leipzig Netz GmbH der „Vereinbarung über die Kooperation gemäß §20 Abs. 1b Energiewirtschaftsgesetz zwischen den Betreibern von in Deutschland gelegenen Gasversorgungsnetzen“ beigetreten. Zusammengefasst bedeutet das, dass die Stadtwerke Leipzig GmbH zwar grundsätzlich der Netzbetreiber ist, der eigentliche Lieferant, mit dem man den Versorgungsvertrag abschließt und an dem man letztendlich auch den Abschlag zahlt, kann jedoch einer der insgesamt 105 in Leipzig nutzbaren Anbieter sein. Damit nimmt auch Leipzig an der Liberalisierung der Energiemärkte teil.

Was bedeutet Gasbeschaffenheit und wie ist diese in Leipzig geregelt?

Der Lieferant stellt das Gas am Einspeisepunkt zur Verfügung. Die Qualität ist in den eichrechtlichen Bestimmungen des DVGW Regelwerkes festgelegt. Das Gas muss eine störungsfreie Abrechnung und Nutzbarkeit aufweisen, damit es eingespeist werden darf. Konkret liegen die in Leipzig zwischen 11,2 und 11,3 kWh/m³. Die Dichte liegt im Schnitt zwischen 0,75 und 0,78 kg/m³. Der CO2 Gehalt variiert sehr stark zwischen 0,2 und 1,3 Mol%. Ab und zu gibt es noch Ausreißer nach oben oder unten, im Schnitt bleibt es allerdings bei diesen Werten. Das Verhältnis des Gasvolumens im Normzustand zu dem im Betriebszustand liegt in Leipzig durchgängig bei 0,9552. Insgesamt kann man also mit einem qualitativ sehr gutem Gas in Leipzig rechnen. Die bisherige Entwicklung deutet darauf hin, dass sich dies in der Zukunft nicht ändern wird. Was sich allerdings ändern wird, sind die Marktanteile der Lieferanten. Und auch das Jahr 2019 wird spannend, wenn der Vertrag des Grundnetzbetreibers verlängert oder verändert wird.

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