Wohnen in Leipzig: Was beim Renovieren von Altbauten zu beachten ist

Altenbauten sind in Leipzig keine Seltenheit. Sie werden oft billig vermietet, teilweise ist es sogar möglich ganz umsonst in ihnen zu wohnen. Die alten Gebäude besitzen nicht nur Ausstrahlung und Charme, sondern gewinnen auch aus ökologischer Sicht. Häufig schreckt man aus Angst vor zu großen Mängeln davor zurück, eine solche Wohnung zu beziehen. Die Altbaurenovierung muss nicht zum Albtraum werden. Wichtig ist nur zu wissen, worauf man achten muss.

Gründerzeithäuser in Leipzig, Altbau

Altbauten sind in Leipzig keine Seltenheit. (Bild: LTM/Andreas Schmidt)

Wohnprojekt Wächterhaus

Hinter der Idee der Leipziger Wächterhäuser steckt das Ziel, leerstehende Altbauten vor dem Zerfall zu retten und vor Beschädigungen wie Witterung oder Vandalismus zu bewahren. Sie sind durch ein gelbes Banner gekennzeichnet, was am Haus angebracht ist. Oftmals handelt es sich um denkmalgeschützte Eckhäuser, die an großen Hauptstraßen liegen und zu denen kleine Hinterhöfe gehören. Die einer hohen Lärmbelästigung ausgesetzten Häuser zu sanieren und anschließend zu renovieren, lohnt sich für den Wohnungsmarkt in Leipzig kaum, da es für das bereits existierende Angebot zu wenig Nachfrage gibt.

Die Nutzer dieser Häuser werden zu sogenannten Wächtern des Gebäudes und müssen außer Strom- und Nebenkosten keine Miete zahlen. Ihre Aufgabe ist es, teilweise auch mithilfe von Fördergeldern, das Gebäude instand zu halten und einen offenen Raum für gemeinnützige Zwecke zu schaffen. Oft werden die Wächter bei rechtlichen Fragen von Vereinen, wie beispielsweise dem ‘HausHalten e.V.’, unterstützt.

Mit Überraschungen rechnen

Die Renovierung eines Altbaus kann zu einem unvorhergesehenen Abenteuer werden. Auch nach einer intensiven vorhergehenden Betrachtung lassen sich nicht alle Mängel sofort feststellen. Deshalb ist es wichtig für das Renovieren mehr Geld einzuplanen, um nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu kommen. Beispielsweise könnte unter dem Teppich ein alter Holzboden zum Vorschein kommen, der sich nicht mehr aufarbeiten lässt. Muss der alte Boden raus, weil die Dielen morsch sind oder sich Ungeziefer breit gemacht hat, steigen die Kosten. Ein weiteres Problem: beim Entfernen der Tapete bröckelt plötzlich der ganze Putz von der Wand oder der Untergrund ist feucht und schimmlig. Ist man der Besitzer der Immobilie, hat man alle anfallenden Kosten selbst zu tragen. Ist man Mieter oder Wächter, können Teile des Betrags vom Vermieter verlangt werden, oder in Form von Fördergeldern.

Ofen statt Heizung

Strom- und Wasserleitungen sind ebenfalls oft veraltet und müssen erneuert werden. Die Entsorgung von Nachtspeicherheizungen, welche noch in vielen Altbauten anzutreffen sind, ist teuer. Dazu kommt das Einbauen einer neuen Heizungsanlage. Aber: viele dieser Häuser haben einen Kaminanschluss, der sich wieder aufarbeiten lässt und eine preiswerte Heizalternative bietet. Außerdem sollte man nicht vergessen, das Dach zu inspizieren.

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