Clara-Zetkin-Park

Im Südwesten Leipzigs erstreckt sich die von Ferdinand-Lassalle- und Karl-Tauchnitz-Straße eingefasste Parkanlage über insgesamt 125 Hektar und macht die Natur mit Bäumen, Wiesen und Wasser so auch in der Stadt erlebbar.

Sozialistische Namenspatronin

In den 1950er Jahren kommt in der DDR die Idee zur Errichtung von Kulturparks nach sowjetischem Vorbild auf und wird in Leipzig 1955 in Form einer Zusammenfassung historischer Parkanlagen umgesetzt. Johannapark, Palmengarten, Albertpark und der Volkspark Scheibenholz bilden fortan zusammen den nach der deutschen Sozialistin und Frauenrechtlerin benannten Zentralen Kulturpark Clara Zetkin . Diese ist schließlich nicht nur Leitfigur des SED-Regimes, sondern eine Tochter der Stadt, die in Leipzig einen Teil ihrer Jugend verbringt und zur Volksschullehrerin ausgebildet wird.

Johanna-Park Leipzig

Blick vom Johannapark zur Leipziger Innenstadt. (Bild: Ellie Nator - Fotolia.de)


Ein Park mit gesellschaftlicher und kultureller Bedeutung

Im Sinne der sozialistischen Städteentwicklung in der DDR soll die Grünanlage den Anspruch der Bürger auf Kultur und Erholung befriedigen. Zu diesem Zweck werden eine Freilichtbühne , ein Café, ein Spielplatz und das Gebäude des Schachzentrums errichtet. Zusammen mit zwei bereits vorhandenen historischen Pavillons, zwei Teichen und dem Elsterflutbett ergibt sich eine abwechslungsreiche Parklandschaft, die von der Innenstadt aus innerhalb einer Viertelstunde zu Fuß erreicht werden kann.

Seit der Jahrtausendwende wird die Anlage dem einst gestellten kulturellen Anspruch wieder vermehrt gerecht und lockt im Sommer mit Konzerten und Filmvorführungen zahlreiche Besucher an. Im Park gelegene gastronomische Einrichtungen runden das kulturelle Angebot ab. Die durch den Park verlaufende, für Autos gesperrte Anton-Bruckner-Allee ist zudem idealer Treffpunkt für Skateboarder und Inlineskater.

Aufteilung des Clara-Zetkin-Parks

Einige der in den Fünfziger Jahren als Clara-Zetkin-Park zusammengefassten Anlagen erhalten 2011 auf eine Petition hin wieder ihre ursprünglichen Bezeichnungen zurück und zählen nun nicht mehr zum bis dahin größten Park Leipzigs. Mit dem ehemaligen Albertpark und dem nach der Ratsherrenfamilie Scheibe benannten Volkspark Scheibenholz bleibt aber ein Großteil der Anlage unter dem Namen Clara-Zetkin-Park erhalten. Das 1967 anlässlich des 110. Geburtstages der Namensgeberin enthüllte Clara-Zetkin-Denkmal befindet sich nun jedoch im nicht mehr zugehörigen Johanna-Park.

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