Auwald

Nicht umsonst gilt Leipzig als eine der grünsten Städte Deutschlands, denn neben Parks und kleineren Grünanlagen im Zentrum lädt auch der Leipziger Auwald zu Spaziergängen und Erkundungstouren in der Natur ein.

Ein Wald in der Stadt

Mit rund 2500 Hektar Fläche gehört der Leipziger Auwald zu den größten Auwaldgebieten Mitteleuropas. Er erstreckt sich westlich des Stadtgebiets über mehr als 30 Kilometer und hat seinen ursprünglichen Charakter trotz der Nähe zur ostdeutschen Metropole Leipzig bis heute nicht eingebüßt. Das gleichnamige Landschaftsschutzgebiet Leipziger Auwald bietet Lebensraum für eine üppige Tier- und Pflanzenwelt. Besonders bekannt sind die großen Bärlauchwiesen des Auwalds. Wenn Ende März bzw. Anfang April die Blätter des Knoblauch-Verwandten zu sprießen beginnen, erfüllt der charakteristisch würzige Duft weite Teile der angrenzenden Stadtviertel wie etwa Plagwitz oder Schleußig.

Bärlauchblüte im Auwald Leipzig

Bärlauchblüte im Auwald Leipzig. (Bild: LTM / Andreas Schmidt)

Nicht nur weil sich der Auwald zu großen Teilen im Besitz der Stadt Leipzig befindet, macht er seinem Status als Stadtwald alle Ehre. Er ist darüber hinaus auch vom Stadtzentrum auf kurzem Wege zu erreichen. Denn durch die vielen Parks in Leipzig werden die einzelnen Waldgebiete zu einem großen „Grünen Gürtel“ durch die Stadt verbunden. Dank des Clara-Parks reicht der Auwald so fast bis zur Innenstadt.

Vielfältige Ausflugsziele im Grünen

Dank zahlreicher Rad- und Wanderwege ist der Leipziger Auwald gut erschlossen und vermittelt trotz der Nähe zur Großstadt ländliche Abgeschiedenheit und Ruhe. Waldspielplätze und Wildpark machen das Waldgebiet zum idealen Ausflugsziel für Familien und Naturinteressierte. Außerdem lädt der Auensee zur Bootstour ein, die ihren perfekten Abschluss in einer der nahegelegene gastronomische Einrichtungen findet.

Elster-Radweg am Leipziger Auwald

Radweg zwischen Elster und Auwald. (Bild: LTM / Andreas Schmidt)


Enstehung des Auwalds

Entstanden ist der Leipziger Auwald durch die regelmäßige Überschwemmungen der Flüsse Pleiße, Elster und Luppe, die perfekte Bedingungen für eine üppige Flora und Fauna schufen.

Durch Einwirkungen des Menschen ab etwa 5000 v. Chr. beginnt sich der einstige Weichholzwald allmählich in einen Hartholzwald umzuwandeln. Rodungen führen zu einer Erhöhung des Oberflächenniveaus und begünstigen so Baumarten wie Esche, Eiche und Ahorn, die auch heute noch den Großteil des Baumbestands im Auwald ausmachen.

Beeinflussung und Nutzung des Auwalds durch den Menschen

Mit Gründung der Stadt Leipzig im zwölften Jahrhundert erfährt auch das großflächige Waldgebiet einschneidende Veränderungen. Bäume auf nicht überfluteten Flächen werden größtenteils gefällt, um Weideflächen und fruchtbares Ackerland zu schaffen. Gräben, Kanäle und Wehre machen die Wassermassen für den Menschen schon bald kontrollierbar und ermöglichen später den Anschluss der rasant wachsenden Stadt an das Wassertransportsystem.

Auwaldstation im Auwald Leipzig

Die Auwaldstation informiert Besucher. (Bild: LTM / Andreas Schmidt)

Die steigende Nachfrage nach Bau- und Brennholz führt schließlich dazu, dass die Stadt Leipzig Teile des Waldgebiets kauft und deren effiziente Bewirtschaftung überwacht. Im neunzehnten Jahrhundert steigt die Einwohnerzahl der Messestadt aufgrund der Industrialisierung stark an und macht eine geografische Ausbreitung des Stadtgebiets nötig. Infolgedessen werden Teile des Auwalds trockengelegt, bebaut oder für Straßen genutzt.

Dennoch sind rund 2500 Hektar Waldfläche erhalten geblieben, die heute vor allem für die Holzwirtschaft und als Naherholungsgebiet genutzt werden.

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