Zeitgeschichtliches Forum

Mitten in der Leipziger Innenstadt lädt das Zeitgeschichtliche Forum ein zur Auseinandersetzung mit einem zentralen Teil der jüngeren deutschen Geschichte, nämlich der Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands. Daneben wird auch das Alltagsleben in der DDR zwischen diesen beiden historischen Einschnitten anhand unterschiedlichster Exponate veranschaulicht.

Archiv der Deutschen Einheit

Anfang der 1990er Jahre von der Stiftung „Haus der Geschichte“ als Archiv der Deutschen Einheit geplant, wird das Zeitgeschichtliche Forum bald zum Ausstellungs-, Dokumentations- und Informationszentrum weiterentwickelt. Anliegen des Museums ist es, allen Tendenzen zur Verharmlosung und Rechtfertigung der SED-Diktatur entgegenzuwirken und nostalgisch gefärbte Legenden- und Mythenbildung zu unterbinden. Besondere Schwerpunkte der rund 3200 Exponate umfassenden Dauerausstellung bilden die Geschichte des bürgerlichen Widerstands und die Würdigung der Zivilcourage unter schwierigsten Bedingungen.

Leipzig als idealer Standort

Als Stadt der friedlichen Revolution im Jahre 1989 eignet sich Leipzig in besonderem Maße als Standort des Zeitgeschichtlichen Forums. Ein moderner Neubau mit 2000 qm Ausstellungsfläche im Zentral-Messepalast in der Grimmaischen Straße wird bis 1999 zum Ort des lebendigen Erinnerns umgestaltet. Genau zehn Jahre nach der friedlichen Revolution im Oktober 1989 wird das Museum feierlich vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder eröffnet.

Zahlreiche Fotos, Dokumente, Gegenstände und Medien lassen Besucher in den Alltag zwischen politischer Repression, Widerstand und normalem Berufs- sowie Familienleben eintauchen. Wechselnde Sonderausstellungen auf 450 qm Fläche beschäftigen sich ausführlich mit einzelnen Aspekte der Lebenswirklichkeit in der DDR. Außerdem werden die Erfolge und Schwierigkeiten des Vereinigungsprozesses in den letzten zwanzig Jahren mithilfe verschiedenster Medien dargestellt.

Skulptur vor dem Eingang

Schon vor dem Eingang des Leipziger zeitgeschichtlichen Forums weckt eine Bronzeskulptur das Interesse der Besucher: Die Plastik „Der Jahrhundertschritt“ des Künstlers Wolfgang Mattheuer zeigt einen grotesk proportionierten Menschen, der mit überdimensional großem Fuß und langem Bein zum Ausfallschritt ansetzt. Der zum Hitlergruß erhobene rechte Arm und die zur Faust geballte linke Hand symbolisieren die totalitären Weltanschauungen von Nationalsozialismus und Kommunismus und damit wichtige Eckpunkte der Ausstellung. Der große Schritt nach vorn deutet die politische Überwindung der beiden Diktaturen an und wird – auch vor dem Hintergrund der belebten Leipziger City – als wirtschaftlicher Fortschritt interpretiert.

Eintritt und Öffnungszeiten Zeitgeschichtliches Forum:

  • Eintritt: frei
  • Di-Fr 9-18 Uhr
  • Sa-So und feiertags 10-18 Uhr
  • montags geschlossen

Adresse

Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Grimmaische Straße 6
04109 Leipzig

Homepage: www.hdg.de/leipzig

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