Thomanerchor

Im Jahre 1212 wurde der Thomaskirche eine Knabenschule angegliedert, die vor allem der musikalischen Bildung der Jungen diente. Weil auch die Kinder des Leipziger Bürgertums die Schule besuchen konnten, gilt die Thomasschule als erste öffentliche Schule Deutschlands. Bis in das 15. Jahrhundert blieb sie die einzige Schule Leipzigs überhaupt. Mit der Schule zusammen entstand der Thomanerchor. Ursprünglich gehörte er zum Augustiner-Chorherrenstift des Leipziger Klosters St. Thomas. Weltweite Berühmtheit erlangte der Thomanerchor als Wirkungsstätte bekannter Komponisten wie Johann Sebastian Bach aber auch durch seinen unverwechselbaren Klang.

Im Zuge der Reformation gingen im Jahre 1539 die Thomasschule sowie der Thomanerchor an die Stadt Leipzig über. So wurde der Chor zur ältesten kulturellen Einrichtung der Stadt.

Der Schwerpunkt des Thomanerchors liegt auf den Vokalwerken Johann Sebastian Bachs, das Repertoire umfasst jedoch Stücke von der Renaissance bis zur Moderne.

Etwa 100 Jungen im Alter von 10 bis 18 Jahren singen im Thomanerchor. Die Suche nach talentiertem Nachwuchs beginnt allerdings schon bei den Kleinsten. Musikpädagogen des Thomanerchors besuchen jedes Jahr Kindertagesstätten um geeignete Jungen zu finden. Sogenannte Thomaneranwärter gehen auf eine spezielle Grundschule, in der sie bereits auf spielerische Weise musikalisch erzogen werden. Intensiv auf die Aufnahmeprüfung vorbereitet werden sie dann ab der 3. Klasse im Thomasalumnat.

Dreimal in der Woche singt der Thomanerchor in der Thomaskirche . Freitags 18 Uhr und samstags 15 Uhr und sonntags 9:30 Uhr während des Gottesdienstes. Zusätzlich tritt der Chor zu allen Hochfesten der evangelischen Kirche auf. In den Ferien haben die Jungen allerdings frei. Neben seinen Verpflichtungen in der Thomaskirche , gibt der Chor häufig Konzerte in ganz Deutschland und reist außerdem ins Ausland.

2012 feiert der Thomanerchor sein 800-jähriges Bestehen.

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