The History of Now: Fotografiefestival in Leipzig

1974_566_033 (visit to Leipzig, GDR), from the collection of the Museum of Yugoslav History (www.mij.rs)

1974_566_033 (visit to Leipzig, GDR) von Armin Linke & Fabian Bechtle

Bilder bestimmen unseren Blick auf die Welt. Allerorts werden Fotografien gemacht: von Kriegsschauplätzen, Mächtigen oder dem kleinen Mann. Sie bilden, was wir als Realität empfinden.

Mit dieser Funktion der Fotografie als Dokumentation setzt sich das vom 23.6. bis 1.7. in der Leipziger Baumwollspinnerei stattfindende f/stop Festival für Fotografie unter dem Motto “The History of Now” anregend auseinander.

Zwischen Kunst und Bericht

Zehn Tage lang haben Interessierte Zeit, Ausstellungen und Bilder junger Leipziger wie auch international renommierter Künstler zu bestaunen. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Auseinandersetzung mit einander eigentlich ausgrenzenden Formaten: künstlerische Fotografie und Dokumentation.

Beide bieten Produkte mit verschiedenen Ergebnissen, unterschiedlichen Herangehensweisen und vielfältiger Weiterverarbeitung. Während die einen zu Performances und Ausstellungen geformt werden, stellen die anderen ein wichtiges Medium der Berichterstattung dar. Zwei Welten also – mit großer Schnittmenge.

o.T., aus der Serie: Kings Road, 2007

o.T., aus der Serie: Kings Road, 2007 von Véronique Besnard

Einbindung ungeformter Freigeister

Ein Teil der Ausstellung ist das Kunstvermittlungsprojekt von Kreative Spinner (HALLE 14). Der Künstler Andreas Wünschirs setzt sich darin mit Achtklässlern der Rahn Schulen Leipzig mit der Beziehung zwischen Wahrheit und Subjektivität auseinander. Die Jugendlichen stellen sich dem Dialog und präsentieren ihre daraus hervorgehenden Arbeiten während der Ausstellung.

Selbst aktiv werden

Auch Besucher können sich mit dem Entstehungsprozess und dem Medium Fotografie auseinandersetzen. Sabine Alex vermittelt in einem zweistündigen Seminar Grundlegendes und mehr in spannender Atmosphäre.

Wer allerdings einfach nur schauen und sich den Werken der Künstler hingeben will, wird voll auf seine Kosten kommen. Das noch junge, aber schon über die Szene hinaus bekannt gewordene Festival bietet Insidern wie Einsteigern in seiner mittlerweile fünften Auflage vielversprechende Ausstellungstage.Tickets für die gesamte Dauer des Festivals kosten 12 Euro bzw. ermäßigt 9 Euro , geöffnet sind die Ausstellungsräume Halle 14, Spinnerei Archiv Massiv und Werkschauhalle täglich von 10 bis 20 Uhr.

Zu den ausstellenden Künstlern gehören unter anderem Véronique Besnard, Adam Broomberg & Oliver Chanarin, Ulrich Gebert, Samuel Gratacap, Maryam Jafri, Olivier Jobard, Sven Johne, Leon Kahane, Andree Korpys & Markus Löffler, Seba Kurtis, Jan Lemitz, Armin Linke & Fabian Bechtle, Willem Popelier, Ivor Prickett, Özlem Sulak, Mona Vatamanu & Florin Tudor und Henk Wildschut.

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